Diabetische Retinopathie
Diabetische Retinopathie, eine chronische Durchblutungsstörung der Netzhaut (Retina) tritt bei vielen Zuckerkranken auf. Schäden an den kleinsten Blutgefäßen werden anfangs von den Patienten nicht bemerkt, allmählich kommt es aber bei einem Teil der Patienten zu herdförmig auftretenden Gefäßveränderungen, kleinen Blutungen in die Netzhaut und Ablagerungen von Fettsubstanzen. Schließlich werden bei manchen Betroffenen ausgedehnte Gefäßverschlüsse oder Schwellungen mit Fettablagerungen im Sehzentrum ausgebildet. Gefäßwucherungen führen zu Blutungen in den Glaskörperraum, was massive Sehstörungen zur Folge hat, bis hin zur Erblindung.
Behandlung: Bei Gefäßwucherungen wird durch Verödung der äußeren Netzhautareale behandelt („panretinale Laserkoagulation“), was zu einer Austrocknung der Wucherungen führt. Im weit fortgeschrittenen Stadium der Erkrankungen steht die Vitrektomie als neues Operationsverfahren zur Verfügung. Dabei werden Glaskörperblutungen und Wucherungen entfernt, die eventuell abgehobene Netzhaut wieder angelegt und eine panretinale Laserkoagulation durchgeführt. Bei günstigem Verlauf kann eine brauchbare Sehschärfe wiederhergestellt werden.
Grauer Star (Katarakt)
Beim Grauen Star handelt es sich um eine Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse. Nach und nach verschlechtert sich die Sehfähigkeit des Betroffenen. Das Umfeld wird nebelig wahrgenommen, das Auge wird immer lichtempfindlicher, in manchen Fällen entstehen Doppelbilder. In der Pupille kann von außen eine graue Verfärbung bemerkt werden. Das griechische Wort Katarakt bedeutet Wasserfall – der Graue Star beginnt durch eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung in der Linse, kann auch durch Linsenstoffwechseldefekte, Mangelernährung und UV-Licht entstehen. Sehr häufig tritt Grauer Star bei alten Menschen („Alterskatarakt) auf, weiters gibt es angeborene Formen, Katarakt durch eine Verletzung oder durch Zuckerkrankheit.
Behandlung: Die einzige effektive Behandlung ist die Kataraktoperation. Die getrübte Linse wird operativ entfernt und eine Kunstlinse wird ins Auge eingesetzt, wodurch das Sehvermögen weitgehend wiederhergestellt werden kann.
Grüner Star (Glaukom)
Beim Grünen Star handelt es sich um eine Erkrankung, bei der erhöhter Augeninnendruck zu einer Schädigung des Sehnervs führt, was sich für den Patienten ua. durch eine zunehmende Einengung seines Gesichtsfeldes bemerkbar macht und vor allem in unbehandelten Fällen zur Erblindung führen kann. Zu ersten Symptomen können Kopfschmerzen, Schwindel, Nebelsehen und das Sehen von Regenbogenfarben um Lichtquellen gehören. Beim Glaukom ist der Abfluß des Kammerwassers aus dem Auge gestört.
Behandlung: Zur Behandlung gibt es zahlreiche Medikamente, die den Augeninnendruck senken können: durch Hemmung der Kammerwasserproduktion oder durch Förderung des Kammerwasserabflusses. Im fortgeschritteneren Stadium werden häufig Lasereingriffe vorgenommen, manchmal ist eine Operation unumgänglich. Dabei wird eine kleine Öffnung in die Augenwand präpariert, sodaß Kammerwasser aus dem Augeninneren unter die Bindehaut abfließen kann.
Kurzsichtigkeit (Myopie)
Kurzsichtig bedeutet, daß zwar nahe Gegenstände scharf gesehen werden, nicht aber entfernte. Ein Auge ist kurzsichtig, wenn es im Verhältnis zur Brechkraft zu lange gebaut ist. Die von der Hornhaut und der Augenlinse gebrochenen Lichtstrahlen treffen dann schon vor Erreichen der Netzhaut aufeinander.
Behandlung: Die Kurzsichtigkeit wird mit einer Zerstreuungslinse, mittels eines negativen Dioptriewertes, korrigiert.
Makula-Degeneration
Bei einer Makula-Degeneration geht die zentrale Sehschärfe des Auges ganz oder teilweise verloren. Man sieht in der Mitte des Gesichtsfeldes verschwommen, verzerrt oder einen dunklen Fleck, ist blendungsempfindlich und kann Farben nur mehr schwer unterscheiden. Das periphere Gesichtsfeld bleibt erhalten. Die Makula, auch „gelber Fleck“ genannt, liegt in einem kleinen Netzhautareal in der Mitte des Augenhintergrundes. In der gesunden Makula gibt es keine Blutgefäße. Stoffwechselabbauprodukte werden vom darunter liegenden Pigmentepithel entsorgt. Läßt diese Leistung nach, was vor allem im Alter häufig geschieht, treten die Symptome der Makula-Degeneration auf.
Behandlung: In frühen Stadien der „feuchten“ Form der Erkrankung werden undichte Gefäße mittels Laserstrahl verödet. Neue Behandlungsansätze sind in Erprobung, vor allem mit der Photodynamischen Therapie gibt es bereits gute Erfolge.
Retinitis Pigmentosa
Retinitis Pigmentosa ist der Überbegriff für eine Gruppe erblicher Augenerkrankungen der Netzhaut (Retina). Die Retina befindet sich am Augenhintergrund, d.h. hinter dem Glaskörper, und wandelt das einfallende Licht in elektrische Impulse um, die dann über den Sehnerv zum Sehzentrum im Gehirn weitergeleitet werden. Durch das Absterben von Netzhautzellen verliert die Retina allmählich diese Funktion. Die Begleiterscheinungen für den Betroffenen sind Nachtblindheit, Blendungsempfindlichkeit, eingeschränktes Gesichtsfeld (Tunnelblick).
Behandlung: Therapieansätze blieben bis jetzt weitgehend ergebnislos.
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